„Gute Idee: lass uns unsere Zeiten zu zweit fest
in den Kalender eintragen“, Sven ist richtig begeistert
von Maries Vorschlag. Doch kurze Zeit
später ändert sich die Arbeitssituation wieder,
Überstunden sind fällig, sodass Marie häufig so
spät von der Arbeit kommt, dass aus den „freien“
Abenden nichts wird. “Du hast es mir doch
fest versprochen, und ich habe mir extra die
Abende freigehalten.“ Enttäuschung und Ärger
machen sich breit. Leichter gesagt als getan? Thomas setzt sich sehr für den Haushalt ein,
deckt den Tisch liebevoll, besorgt eine Flasche
Wein für den Abend und Katrin sagt: „Du redest
so wenig! Du fragst gar nicht, wie es mir geht. Es
ist schon Jahre her, dass du mir gesagt hast, dass
du mich liebst.“ Leichter getan als gesagt? Ich vermute, ihr kennt ähnliche Erfahrungen.
Sie können wehtun, belasten, uns be-fremd-en.
Jede:r gibt gefühlt das Beste und doch kommt
es nicht an. Da kann dann schnell der Gedanke
kommen: Ach, könnten wir doch die gleiche
Sprache sprechen und verstehen. Und doch
hat jede:r wahrscheinlich eine Lieblings-Liebes-
Sprache und reagiert auch besonders, wenn auf
diese Weise mit ihm oder ihr gesprochen wird. Der eine liebt es, kleine Aufmerksamkeiten und Geschenke zu erhalten, die andere genießt Zärtlichkeiten und Zweisamkeit. Es geht der einen das Herz auf, wenn sie praktische Unterstützung im Alltag erlebt, und dem anderen sind gute Gespräche zu zweit bedeutsam. |
Doch was würde passieren, wenn wir unsere
unterschiedlichen Lieblings-Liebes-Sprachen als
Bereicherung entdecken könnten? Die Situationen oben sind Beispiele für solche
unterschiedliche Lieblings-Sprachen. Etwas tun
ist übrigens genauso eine „Sprache“, wie etwas
sagen. Mir tut es erst einmal gut, mir diese –
wertvolle! - Unterschiedlichkeit immer wieder
bewusst zu machen. Der oder die andere zeigt
mir seine oder ihre Zuwendung in ganz eigener
Weise, und es ist hilfreich ihm oder ihr zuerst
einmal eine gute Absicht zu unterstellen. Und
wenn ich spüre, die liebevolle Absicht meiner
Worte wird verstanden, kann ich leichter daran
arbeiten, sie auch in die Tat umzusetzen. Und
vielleicht gelingt es mir dann auch, meinem Partner
oder meiner Partnerin gegenüber leichter zu
benennen, was mir dabei helfen würde. Wenn
ich spüre, mein Tun (auch ohne Worte) innerhalb
der Partnerschaft wird liebevoll gesehen,
kann ich in manchen Situationen leichter den
Gesprächswunsch meines Partners oder meiner
Partnerin aufgreifen und mich öffnen. Vielleicht könnt Ihr das ein oder andere Mal auch
erleben, dass sich die unterschiedlichen Ausdrucksformen
der Liebes-Sprache – etwa Reden
und Tun – gut ergänzen. Manchmal ist es leichter
gesagt als getan, und dennoch sind die Worte
nicht leichtfertig daher gesagt! Und manchmal
ist es leichter getan als gesagt, und die Zuwendung
in Liebe steckt im Tun. Es ist spannend, die Liebes-Sprache, in der wir
weniger zu Hause sind, weiter (kennen) zu lernen
und auszuprobieren. Die kommende Woche bietet
Gelegenheit. Ich wünsche uns Neugier und
Entdeckerfreude! Regina Oediger-Spinrath |
Eigentlich war es nur ein kleiner Streit.
Aber er hatte so viele Worte gemacht,
dass sie nichts mehr verstand. Als er aus
dem Haus gegangen war, bückte sie sich
und sammelte alle Worte zusammen,
die er verloren hatte. Dann breitete sie
sie aus, um sie zu sortieren. Siehe da,
kostbare Worte waren dabei, aber auch
Hülsen, abgebrochene Worte, und lediglich
Fetzen, alles durcheinander. Als er abends
nach Hause kam, überreichte sie ihm die
kostbaren Worte. Woher hast du sie? fragte
er erstaunt. Es waren deine, sagte sie
lächelnd, du hattest sie nur verloren
Peter Spangenberg
Habt Ihr Lust Reden und Tun zu verbinden? Wie schnell purzeln schon mal Worte aus unserem Mund, die nicht immer mit Bedacht gewählt wurden. Versucht aus dem Wortsalat auf dem Bild neue Sätze zu bilden, die den anderen erfreuen und gestaltet für eure/n Partner: in eine schöne Karte. Macht‘s euch gerne leichter und ergänzt noch eigene Worte!
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