Brief 3 – Krafträume
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welches Bild kommt euch bei dem Wort „Krafträume“ in den Sinn? Ist es die Muckibude oder etwa ein Fitnessraum? Das Wort hat in jedem Fall eine körperliche Dimension, aber nicht ausschließlich. Für mich gehören körperliche und geistige Fitness zusammen. Wenn ich immer nur schlapp in der Ecke rumhänge, kommt auch mein Geist nicht in Schwung. Dazu muss ich nicht unbedingt Gewichte stemmen, es kann auch die anstrengende Fahrradtour oder etwas ganz anderes sein. Wenn ich dann ausgepowert bin, kann ich oft auch meinen Geist auftanken, entspannen nach der Anstrengung.
Geistige Kraft kann mir von außen zukommen oder aus meinem Inneren. Bestimmte Orte können mich zu meinen inneren Kräften führen, lassen mich still werden und auftanken. Ich komme dann in Kontakt mit mir selbst, meiner Mitte, dem, was mich hält und trägt. Manchmal geschieht das überraschend und ungeplant, wenn ich zum Beispiel am Weg eine alte Kapelle entdecke, auf einem Berggipfel stehe oder von einer Düne ins Meer schaue.
Ich spüre dann in mir eine Resonanz auf Zeit und Ewigkeit, ich fühle mich geborgen in der Unendlichkeit, als Teil von Gottes Schöpfung, gewollt und geliebt. Besonders schön ist es für mich, dieses Gefühl mit meiner Frau zu teilen, wenn wir still und staunend nebeneinander die Eindrücke genießen.
Es gibt diesen Kraftraum in mir, der aber immer wieder auch Input von
außen benötigt. Dafür ist nicht immer das große Erlebnis nötig. Viele
alltägliche Gegenstände, Erlebnisse, Begegnungen tragen zum Auffüllen
meiner Kraftreserven bei. Ebenso bewusst herbeigeführte. Ich kann zum
Beispiel beim intuitiven Bogenschießen wunderbar entspannen – aus meiner
Mitte heraus treffe ich in die Mitte der Zielscheibe.
Besonders finde ich überraschende Kraftgeschenke, wie ein Lächeln, Stille, einen Regenbogen – Sekundentropfen manchmal nur, es ist keine Frage von Zeit und Dauer.
Manchmal merke ich, dass ich meinen Kraftraum vernachlässige. Da ist zu viel „zu tun“, da lenkt mich zu viel ab, da lasse ich mich im Alltagstrott treiben. Das merke ich dann nach einer Weile und muss ein bewusstes Stoppzeichen setzen. Ich brauche dann Zeit für mich, um meinen Kraftraum wieder zu spüren, die Türe zu finden und einzutreten.
Ent-Spannung hilft mir dabei, mitunter auch ein gutes Gespräch unter Freunden.
Krafträume sind individuell. Manchmal gibt es auch einen gemeinsamen
Kraftraum für uns als Paar. Gerne sitzen wir zum Beispiel in unserem
Strandkorb, genießen unseren Garten und kommen so zur Ruhe.
Beides stärkt unsere Beziehung: im eigenen Kraftraum aufzutanken und im gemeinsamen einander vertieft zu begegnen.
Georg Kalkum
- Kennt ihr eure Krafträume?
Macht euch miteinander auf Spurensuche: Was tut mir gut, wann fühle ich mich wohl? Wann fühlen wir uns wohl? Was nährt mich, was nährt uns? Vielleicht habt ihr einen Kraftort, an dem ihr euch darüber austauschen mögt: den Esstisch, die Bank im Grünen...
Trefft eine konkrete Verabredung: Heute zeige ich dir einen meiner Krafträume. - Auftanken
Stille kann nicht jede:r gut aushalten. Vielleicht tut euch eine ruhige Musik gut, ein Mandala zu malen oder sich im Gehen voneinander zu erzählen. Findet euren Weg! - Kraftorte finden
Die „AndereOrte“-App des Andere-Zeiten e.V. zeigt Orte in ganz Deutschland und umliegenden Ländern, die Menschen als besondere Orte gekennzeichnet haben. Im Begleittext heißt es:
„Ein anderer Ort weckt den Sinn und Geschmack fürs Unendliche.“ Es gibt zum Beispiel Orte zu Zuflucht und Einkehr, Weite und Aussicht, Stille und Frieden und eben auch zu Kraft und Trost.
Tipps:
- Habt ihr Lust auf eine spirituelle Vertiefung zum Thema des Briefes? Die bekommt ihr hier!
- Erst später zur Aktion dazu gestoßen? Hier sind die bisherigen Briefe: Brief 1 | Brief 2
- Ihr könnt euch hier auch während der laufenden Aktion noch anmelden und die Briefe per SMS oder Mail zugeschickt bekommen.
Bild Berg: © Georg Kalkum. Bild Kreise: © Marion Schmidt | grafixxeria